Psychische Erkrankungen sind in Deutschland auf dem Vormarsch. 2023 ist bezüglich der Arbeitsunfähigkeitstage infolge psychischer Probleme im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 21 Prozent zu verzeichnen. Unter den besonders betroffenen Berufsgruppen befinden sich neben Erziehern auch Pflegekräfte.

Laut dem DAK Psychreport 2024 ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen im Zehnjahresvergleich zwischen 2013 und 2023 sogar um 52 Prozent gestiegen. Besonders häufig wurden Depressionen und Belastungsreaktionen sowie Anpassungsstörungen verzeichnet.

In Anbetracht dieser Zahlen passt das diesjährige Motto des Tages der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober wie die Faust aufs Auge. Sowohl der internationale Tag als auch die in Deutschland daran anknüpfende und bis zum 20. Oktober andauernde Woche der Seelischen Gesundheit finden 2024 unter dem Motto „Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz” statt.

Motto zum Tag der Seelischen Gesundheit: „Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz”

Bereits 1992 wurde der internationale Tag der Seelischen Gesundheit von der Federation for Mental Health (WFMH) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für seelische Gesundheit zu steigern und folglich die Sensibilisierung der Gesellschaft für psychische Erkrankungen. Mit einem jährlich wechselnden Motto wird zudem ein Fokus gesetzt.

Mit dem diesjährigen Motto „Mental Health at Work” werden die Erkenntnisse des DAK-Reports unterstrichen. Denn der starke Anstieg psychischer Erkrankungen unter der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland sei unter anderem auf die hohe Arbeitsbelastung sowie den Personalmangel in den davon besonders betroffenen Berufsgruppen zurückzuführen.

In diesem Jahr sollen in der Woche der Seelischen Gesundheit daher sowohl Betriebe als auch beschäftigte für psychische Belastung durch die Arbeit sensibilisiert werden. Denn der offene Umgang mit mentalen Problemen am Arbeitsplatz findet oftmals aus Angst vor Stigmatisierung von Kollegen oder dem Arbeitgeber nicht statt.

Seelische Gesundheit verbessern – Stigmatisierung entgegenwirken

Psychische Gesundheit geht uns alle etwas an. Jede Person kann davon betroffen sein – entweder persönlich oder Freunde, Familienangehörige, Arbeitskollegen, etc. Es ist daher wichtig, auf die seelische Gesundheit zu achten und einer Stigmatisierung entgegenzuwirken.

Häufig werden Betroffene aufgrund ihrer Krankheit mit negativen Vorurteilen konfrontiert, werden von der Gesellschaft übersehen oder gar ausgegrenzt. Je nach Art der psychischen Erkrankung reicht die Palette an Vorurteilen von weniger belastbar/leistungsstark über unberechenbar bis potenziell gewalttätig. Die Stigmatisierung stellt zusätzlich zur psychischen Erkrankung eine weitere Belastung für Betroffene dar und wirkt sich negativ auf die Förderung der seelischen Gesundheit aus, etwa wenn sie sich nicht trauen nach Hilfe zu fragen oder Behandlungsmöglichkeiten aufzusuchen.

Werden psychische Probleme verdrängt und die Hilfe immer weiter hinausgezögert, können sich die depressiven oder Burn-out-typischen Symptome sowie Angstzustände und dergleichen zunehmend verschlechtern. Neben Suchterkrankungen und Arbeitsunfähigkeit, kann dies zur Arbeitslosigkeit bis hin zum Suizid führen.

Es ist daher entscheidend der Stigmatisierung entgegenzuwirken. Vor allem am Arbeitsplatz sollte ein offener Umgang zum Thema seelische Gesundheit selbstverständlich werden – nicht zuletzt, weil dort oftmals der Ursprung psychischer Belastung liegt.

Woche der Seelischen Gesundheit 2024 – Veranstaltungen

Bundesweit finden in der Woche der Seelischen Gesundheit an vielen psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen über 800 Events statt – regional vor Ort und als Onlineformat. Unter den Veranstaltungen sind unter anderem Vorträge, Workshops und Ausstellungen. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit bietet hierzu auf seiner Website einen umfassenden Überblick und alle relevanten Informationen.

Psychische Gesundheit: Hilfsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige

Deutschlandweit gibt es zahlreiche Informationsstellen und Hilfsmöglichkeiten für Betroffene mit psychischen Problemen jeder Art – ebenso für Angehörige, die sich um die psychische Gesundheit einer betroffenen Person sorgen.

Folgende Stellen bieten nicht nur Hilfe, sondern auch Präventions- und Beratungsangebote hinsichtlich psychischer Erkrankungen:

  • Telefonseelsorge unter Tel.: 0800 111 0 111 o. 0800 111 0 222 – kostenfrei, anonym und rund um die Uhr an 356 Tagen im Jahr.
  • Infotelefon Deutsche Depressionshilfe: Tel. 0800 334 45 33 (Mo, Di, Do von 13.00 bis 17.00 Uhr; Mi und Fr von 8.30 bis 12.30 Uhr).
  • Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter Tel. 116 116 – kostenfrei, anonym, rund und um die Uhr und in 18 Sprachen.
  • Hilfetelefon sexueller Missbrauch: Tel. 0800 22 55 530 (Mo, Mi, Fr von 9.00 bis 14.00 Uhr; Di und Do von 15.00 bis 20.00 Uhr).

Eine Umfassende Übersicht mit allen Kontaktmöglichkeiten stellt das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit auf seiner Website zur Verfügung.

Pacura med: Zum Schutz der seelischen Gesundheit bei Pflegekräften

Unter anderem die geringere Arbeitszeit (35 Stunden / Vollzeit) sowie die Mitgestaltung der Dienstpläne durch die Pflegekräfte trägt entscheidend zur Entlastung unserer Mitarbeitenden bei Pacura med bei. Durch mehr Freizeit und die Auswahl ihrer präferierten Schichten haben sie mehr Zeit, sich von der anstrengenden Pflegetätigkeit zu erholen, was sich positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt.

Die besondere Betreuung durch unsere Peoplemanager hilft zudem, mögliche Missstände in den Einsätzen frühzeitig zu erkennen und dem entgegenzuwirken. Dadurch wollen wir das psychische Wohlbefinden unserer Pflegekräfte sichern und ihnen einen unvergleichlichen Rückhalt geben. Weitere Infos über die Arbeit als Pflegefachkraft bei Pacura med findest Du hier.

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