Bessere Lebensumstände und eine gute medizinische Versorgung sorgen in der heutigen Zeit für eine enorm höhere Lebenserwartung in Deutschland. Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) liegt diese für Männer bei 78,5 Jahren und für Frauen bei 83,4 Jahren.

Mit zunehmendem Alter steigt allerdings das Risiko für jede Person, doch auf Pflege angewiesen zu sein. Laut statistischem Bundesamt waren Ende 2021 knapp fünf Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Ende 2019 lag diese Zahl noch knapp über vier Millionen.

Nicht zuletzt unter dem Aspekt, dass die Generation der Baby-Boomer nun kurz vor offiziellem Renteneintritt steht – und für einen gewissen Teil wird früher oder später auch Pflege notwendig werden – dürfte sich die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland noch weiter erhöhen.

Pflege- und Seniorenheime können in Zukunft mit einer höheren Auslastung rechnen und für Altenpfleger und allgemein Pflegefachkräfte bedeutet das eine sichere Berufsperspektive. Doch wie steht es um die potenziellen Betroffenen und deren Angehörige?

Freiwillig ins Altenheim oder Pflegeheim als letzter Ausweg?

Pflegebedürftigkeit ist ein Thema, was viele Menschen im Laufe ihres Lebens betreffen wird. Entweder weil Angehörige oder sie selbst auf Pflege angewiesen sein werden. Es ist eine Vorstellung, die sich niemand gerne ausmalt und dennoch sollten wir uns damit befassen – besser früher als später.

Der Wunsch, die letzten Lebensjahre in der gewohnten und vertrauten Umgebung zu verbringen ist bei vielen Senioren groß. Ein Umzug ins Seniorenheim, also in ein neues Umfeld erzeugt oft Angst und Unbehagen. In manchen Fällen lässt sich dieser Schritt jedoch nicht vermeiden.

Umzug ins Seniorenheim aus praktischen Gründen

Mit zunehmendem Alter schwinden bei den meisten Menschen Beweglichkeit und Mobilität. Chronische Erkrankungen wirken sich auf die motorischen Funktionen des Körpers aus und erschweren die alltäglichen Tätigkeiten.

In einem Haus oder einer Wohnung im Obergeschoss wird der Alltag im höheren Alter ohne Hilfe beschwerlicher. Vor allem in Immobilien, die nicht seniorentauglich sind, lauern an vielen Stellen Stolperfallen. Türrahmen und Flure sind zum Beispiel zu schmal für den nötigen Rollator oder Rollstuhl. Im Badezimmer fehlen Einstiegshilfen für die Dusche oder Badewanne oder der nicht vorhandene Fahrstuhl beziehungsweise Treppenlift macht den Gang ins Obergeschoss zu einer fast unüberwindbaren Hürde.

Sicherlich lassen sich einige Mängel beseitigen und an die Lebensumstände anpassen, aber die baulichen Ergänzungsmaßnahmen sind nicht nur begrenzt, sondern kostspielig. Seniorengerechte Bauweise und Einrichtungsdetails, wurden hingegen in jedem Seniorenheim bedacht und gehören zum Gebäudestandard.

Spätestens wenn die freie Beweglichkeit in den eigenen vier Wänden zur Herausforderung wird, denken einige Senioren über den Umzug in eine altersgerechte Wohnung oder ein Pflegeheim nach. Als Alternative gibt es die Möglichkeit des betreuten Wohnens in einer Seniorenresidenz.

Häusliche Pflege statt Altenheim?

Nicht nur die Bewegungsfreiheit kann im Alter eingeschränkt sein. Wie Anfangs skizziert, werden immer mehr Menschen pflegebedürftig. Je nach Pflegegrad, sind sie dann auf mehr oder weniger externe Unterstützung angewiesen.

Paare, die zusammen alt werden unterstützen sich bis zu einem gewissen Punkt natürlich gegenseitig im Alltag. Für alleinlebende Menschen ist der Tagesablauf ohne Hilfe jedoch nicht so einfach. Wer sich bewusst gegen den Umzug ins Pflegeheim entschiedet, dennoch regelmäßig Hilfe bei den täglichen Aufgaben braucht, kann vielleicht auf Unterstützung durch Angehörige hoffen. Angefangen bei der Hilfe mit dem Haushalt über die Essenszubereitung und Medikamentenvergabe benötigen Menschen in höherem Alter meistens Unterstützung bei der alltäglichen Hygiene. Pflegende und helfende Angehörige in Deutschland entlasten das Gesundheitssystem und sind ein wichtiger Baustein bei der Versorgung der älteren Gesellschaft.

Ab einem gewissen Pflegegrad ist ein mobiler Pflegedienst durch medizinische Fachkräfte jedoch unabdingbar.

Mobiler Pflegedienst daheim statt Pflegeheim?

Sind die pflegenden Angehörigen berufstätig oder können die pflegerischen Bedürfnisse nicht erfüllen, weil sie keine ausgebildeten Altenpfleger sind, stoßen sie schnell an ihre Belastungsgrenze. Angehörige sollten sich dann nicht scheuen oder schämen die Unterstützung eines mobilen Pflegedienstes in Anspruch zu nehmen.

Die speziell ausgebildeten Pflegefachkräfte sorgen für eine professionelle Betreuung zu bestimmten Zeiten, aber eine vollumfassende Pflege wird dadurch nicht gewährleistet. Ab einem gewissen Grad an Pflegebedürftigkeit, etwa aufgrund von Krankheiten wie Demenz, reicht die Unterstützung durch die ambulante Pflege nicht mehr aus und eine Vollzeitpflege wird erforderlich. Im Altenheim ist eine umfassendere Pflege und Betreuung der Senioren durch ausgebildete Altenpfleger gewährleistet.

Professionelle Versorgung durch Altenpfleger im Pflegeheim

Irgendwann steht man selbst oder die Angehörigen vor der Entscheidung, ob die Situation noch zu meistern ist, oder ob die Vollzeitbetreuung in einem Pflegeheim die bessere Variante ist.

Für Angehörige ist diese Entscheidung oftmals ein schwerer Schritt. Dabei geht es nicht darum, seine Eltern oder Schwiegereltern in ein Seniorenheim „abzuschieben“. Eine offene Kommunikation aller Beteiligten ist hierbei hilfreich. Pflegebedürftige, die ihre Situation realistisch einschätzen und sich freiwillig für einen Umzug ins Heim entscheiden, nehmen ihren Familienangehörigen eine schwierige Entscheidung ab. Der Schritt ins Pflegeheim kann das persönliche Bedürfnis nach Sicherheit und angemessener Pflege befriedigen. Speziell ausgebildete Altenpfleger sorgen für optimale Betreuung und professionelle Pflege für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Damit in Zeiten des Pflegenotstands auch genügend Altenpfleger in den Seniorenheimen für die Betreuung von Pflegebedürftig sind, bietet Pacura med qualifiziertes Pflegefachpersonal.

Vorteile im Seniorenheim: Mehr Unterhaltung und Gesellschaft

Aus gesundheitlichen Gründen in ein Pflegeheim ziehen zu müssen ist das eine – sich bewusst für den Schritt raus aus den eigenen vier Wänden in eine betreute Wohnumgebung zu machen das andere. Vielen fällt es schwer ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Ein Umzug in eine Seniorenresidenz oder ein Altenheim bedeutet nicht zwangsläufig ein Rückschritt in der Selbstständigkeit, sondern bringt viele Vorteile für die Senioren mit sich.

Alleinlebende Menschen, deren Freundeskreis sich mit zunehmendem Alter immer weiter verkleinert, können im Seniorenheim neuen sozialen Anschluss finden. Viele Pflegeinrichtungen bieten zudem ein Freizeitprogramm mit verschiedenen Aktivitäten an. Von Bewegungsstunden, Bastel- und Spielezeiten bis hin zu Ausflügen ist alles dabei. Die Aussicht auf Gesellschaft und regelmäßigen Beschäftigungen wirft die Frage auf, ob ein Umzug ins Altenheim vor einer möglichen Pflegebedürftigkeit nicht sogar eine Überlegung wert ist.

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