Sportliche Höchstleistungen und Emotionen – das ist Fußball. Vom 14. Juni bis zum 14. Juli versammeln sich in Deutschland die derzeit besten Fußballnationalmannschaften Europas. Was für Fußballfans mit das größte Sportereignis des Jahres bedeutet, ist für die Profisportler harte Arbeit, Stress und ein hohes Risiko.

Ursachen für Sportverletzungen im Fußball

Fußball zählt nicht gerade zu den härtesten Kontaktsportarten, dennoch birgt es wie fast jeder Sport ein nicht ganz unerhebliches Verletzungsrisiko für die Spieler.

Vor allem bei Profisportlern spielt hier die Überbeanspruchung eine große Rolle. Denn der Körper von Fußballspielern ist während der 90 Minuten Spielzeit einer extremen Belastung ausgesetzt. Etwa durch plötzliche und kurzfristige Sprints, Laufleistungen von mehr als zehn Kilometer während des Spiels und rapides Abbremsen sowie abrupte Richtungswechsel.

Unabsichtliche Zusammenstöße mit anderen Spielern auf dem Feld oder Foulspiele, bei denen ein Spieler absichtlich oder versehentlich körperlich attackiert wird, kommen noch hinzu.

Egal ob mangelhaftes Aufwärmen vor dem Spiel oder im Training, aufgrund von körperlicher Erschöpfung oder durch Fremdeinwirkung – fast jeden Fußballer sucht früher oder später eine Sportverletzung heim.

Häufige Fußballverletzungen: Muskelzerrungen und Risse in der Muskulatur

Die meisten Verletzungen betreffen dabei die unteren Extremitäten. Auf Verletzungen am Sprunggelenk folgen Knieverletzungen sowie an der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Vor allem Überdehnungen, Zerrungen und Risse von Bändern sowie Sehnen stehen für Sportärzte, die Fußballspieler behandeln, an der Tagesordnung. Aber auch Brüche und Gelenkverletzungen gehören zum Behandlungsalltag. Aber wie werden diese Verletzungen am besten behandelt?

  • Im Falle einer Muskelzerrung genügt meist eine Schonung der betroffenen Muskelpartie. Auch die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) findet hier Anwendung. Die betroffene Muskulatur sollte zunächst geschont und im Falle einer Beinverletzung hochgelagert werden. Das Kühlen sowie ein Kompressionsverband an der Körperstelle wirkt schmerzlindernd, abschwellend und soll eine Einblutung ins Gewebe verhindern.

  • Der Muskelfaserriss gehört ebenfalls zu den häufigen Fußballverletzungen. Dabei zerreißen einzelne Muskelfasern, was nochmal schmerzhafter als eine Zerrung bzw. Überdehnung ist. Die Behandlung erfolgt auch nach der PECH-Regel. Eine vorzeitige Belastung sollte möglichst vermieden werden, da dadurch die Bildung neuer Blutgefäße und die Muskelregeneration behindert oder gar gefährdet wird.

  • Der Muskelriss stellt die schlimmere Form der Muskelverletzung dar und erfordert hingegen oftmals eine Operation, bei der der Muskel wieder an der Sehne fixiert wird.

Die jeweilige Verheilungsdauer der Muskelverletzung ist abhängig von der Schwere (Dehnung, Zerrung, Riss), Fitness-Level, Veranlagung, etc. In allen Fällen kann professionelle Physiotherapie den Heilungsprozess fördern oder gar beschleunigen.

Bänderdehnung, Bänderzerrung, Bänderriss

Bänderverletzungen treten bei Fußballspielern meist im Sprunggelenk sowie im Kniegelenk auf. Von außen ist der Unterschied, ob es sich um eine Zerrung oder einen Riss handelt, oftmals schwer zu sagen, sodass für absolute Gewissheit eine Kernspintomografie notwendig ist.

  • Im Falle einer Bänderdehnung/-zerrung – egal ob am Sprung- oder Kniegelenk – ist Schonung das oberste Gebot. Kompressen für die Abschwellung sowie stabilisierende Maßnahmen wirken sich unterstützend auf den Heilungsprozess aus.

  • Eine Ruptur im Sprunggelenk wird mittlerweile ähnlich behandelt, sodass im Fall eines Bänderrisses am Sprunggelenk in vielen Fällen keine Operation mehr notwendig ist. Meistens werden jedoch Anfangs Schienen oder Orthesen zur Stabilisierung und Ruhigstellung angewendet. Um der Versteifung des Sprunggelenks entgegenzuwirken, ist im weiteren Genesungsverlauf Physiotherapie notwendig.

  • Eine gefürchtete Sportverletzung unter Fußballern ist der Kreuzbandriss. Denn beim Bänderriss am vorderen oder hinteren Kreuzband des Knies ist oftmals eine Operation notwendig. Die postoperative Behandlung verläuft dann ähnlich den Zerrungen und Überdehnungen.

Brüche, Zerrungen und Risse – weitere häufige Fußballverletzungen

  • Ebenfalls am Knie und genauso gefürchtet unter den Sportlern ist der Meniskusriss. Dabei handelt es sich um ein C-Förmiges Knorpelstück zwischen Oberschenkelknochen und dem Schienbein. Der Meniskusriss wird häufig als schmerzhaft empfunden und ist die Folge böser Verdrehungen, schnellen Abbremsens oder eines Aufpralls. Diese Art der Sportverletzung heilt nicht von selbst ab und muss operativ oder konservativ behandelt werden. Für die Festlegung der passenden Behandlung ist eine Kernspintomografie sowie die Beratung eines Orthopäden notwendig.

  • Eine Leistenzerrung, auch Adduktorenzerrung genannt, gehört ebenfalls zu den häufigen Fußballverletzungen. Bei dieser schmerzhaften Überdehnung an der Oberschenkelinnenseite hilft meist nur schonen.

  • Brüche an Schienbein und Wadenbein sowie im Bereich des Ellenbogens, am Arm oder der Hand treten ebenfalls bei Fußballspielern auf. Diese resultieren entweder aus einer gewaltsamen Einwirkung durch ein Foulspiel oder passieren beim unglücklichen Abfangen / Aufkommen nach einem Sturz. Je nach Art, Ort und Schwere des Bruchs, wird der entsprechende Körperteil mithilfe einer Schienung ruhiggestellt oder muss operativ behandelt werden. Meistens folgt die Physiotherapie im Nachgang, um die abgebauten Muskelgruppen wieder zu stärken.

Verletzungsrisiko senken: Wie kann man Sportverletzungen effektiv vorbeugen?

Während der Körper eines Profifußballers pures Kapital bedeutet und die Gesundheit dadurch einen hohen Wert hat, haben auch Hobbysportler ein berechtigtes Interesse an ihrer körperlichen Unversehrtheit, da sie mit dem Sport in der Regel kein Geld verdienen und das Verletzungsrisiko daher so gering wie möglich halten möchten. Egal ob Profi oder Freizeitkicker, diese Regeln sollten alle Fußballspieler beachten, um sich vor Verletzungen bestmöglich zu schützen.

  • Ausreichend und ordentlich aufwärmen: Egal ob vor dem Spiel oder im Training, die Aufwärmung der Muskulatur mithilfe ein paar Runden um den Platz sowie anschließende Dehnung von Leiste, Hüfte sowie der Knie- und Achillessehnen sollte zur Routine werden.

  • Regelmäßiges Training: Das Training von Technik und Taktik durch den Trainer ist wichtig, aber reicht oftmals für eine verletzungsfreie Ausübung des Sports nicht aus. Während Profifußballer umfassende und auf ihren Körper abgestimmte Trainingspläne haben, müssen sich Hobbysportler neben dem eigentlichen Training noch zusätzlich um ihr persönliches Kraft- und Konditionstraining kümmern. Dadurch stärken sie ihre Muskulatur und die Fähigkeit, der Belastung über eine ganze Spieldauer standzuhalten.

  • Stabilität und Mobilität: Vor allem im Fußball nützt ein großer Bizeps weniger als die Beinmuskulatur und eine starke Rumpfstabilität sowie eine höchstmögliche Mobilität und Dehnbarkeit der Muskeln.

  • Überprüfung von Spielfeld und Ausrüstung: Vor allem in den Amateurliegen sind die Platzbedingungen der Spielfelder oftmals mangelhaft. Unebenheiten, Sprinklerlöcher und Maulwurfhügel sind keine Seltenheit. Vor dem Spiel auf einem fremden Platz lohnt sich daher eine Platzinspektion vor Anpfiff, um mögliche Gefahrenstellen ausfindig zu machen und für das Spiel im Kopf zu behalten.

    Ebenso das Tragen der vorgeschriebenen Schutzausrüstung wie Schienbeinschonern und Stollenschuhe sollte geachtet werden. Beil letzterem sollte vor allem die Stollenlänge sowie die vollständige Anzahl der Stifte überprüft werden, um ein Wegrutschen auf dem oftmals nassen Rasen zu verhindern.

  • Regeneration und Rehabilitation: Übertraining und Überbelastung ist auf Dauer nicht gut. Der Körper braucht ausreichend Zeit, um sich erholen zu können. Sollte es dann doch zu einer Verletzung kommen, ist unbedingt auf eine vollständige Verheilung zu achten, bevor man mit dem (langsamen) Training wieder beginnt.

Fußball-EM in Deutschland – auf ein fröhliches und verletzungsfreies Fußball-Fest

Für die anstehende EM ist den Fußballspielern aller Teams natürlich zu wünschen, dass es ein möglichst verletzungsfreies und unbeschwertes Turnier für die Spieler und Fans sein wird. Sollte es dennoch auf dem Platz zu Verletzungen kommen, stehen den Profisportlern die besten Sportärzte und medizinischen Betreuer zur Seite, die sich um ihre Sportverletzungen kümmern und im Nachgang den Genesungsverlauf begleiten.

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