Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 sorgt aktuell für Aufregung in der Medizin und Medienwelt. Gerade für Dich als medizinische Fachkraft ist es wichtig zu wissen: Wie sieht die aktuelle Lage in Deutschland aus? Wie geht es weiter mit Engpässen in der Herstellung von Atemmasken und Desinfektionsmittel? Was kannst Du aktuell zur Vermeidung des Virus beitragen? Wir haben Dir im Folgenden einen kurzen aktuellen Stand aufgeführt.

Definition des Corona Virus

Seit dem 11. Februar 2020 trägt das neuartige Coronavirus, das vorläufig mit 2019nCoV bezeichnet wurde, einen neuen Namen: SARS-CoV-2. Das Akronym SARS steht hierbei für “Schweres Akutes Atemwegssyndrom”. Die Erkrankung, welche durch SARS-CoV-2 ausgelöst wird, wird mit Covid-19 bezeichnet (Corona Virus Disease 2019).

Aktuelle Lage in Deutschland mit SARS-CoV-2

In Deutschland übermitteln die rund 400 Gesundheitsämter mindestens einmal täglich Daten zu bestätigten COVID-19-Fällen an die Bundesländer, welche wiederrum die Daten an das Robert-Koch-Institut weiterleiten. Stand heute (01.04.2020) verzeichnen wir 71.808 bestätigte COVID-19-Fälle und 775 Todesfälle.

Die einzelnen Bundesländer unterscheiden sich in Ihrer Reaktion auf diese rasant wachsende Anzahl an Neuinfektionen. Der wichtigste Unterschied: In Bayern, Sachsen und Berlin wurde beispielsweise eine Ausgangsbeschränkung verordnet, welche besagt, dass die Einwohner nur noch mit einem triftigen Grund ihre Häuser und Wohnungen verlassen dürfen. Bei Nichteinhaltung drohen Anzeigen und hohe Strafen. Wobei hingegen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein nicht so streng sind. Hier liegt der Fokus auf den Kontakten. Es dürfen grundsätzlich nicht mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit zusammenkommen, es sei denn, es handelt sich um Familienangehörige des selben Hausstandes.

Was unternimmt Deutschland gegen die Engpässe von Atemmasken und Desinfektionsmittel?

Die Angst vor dem neuartigen Coronavirus sorgt weiter für eine erhöhte Nachfrage nach Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln. Viele nationale Unternehmen, wie zum Beispiel das Unternehmen MeDent aus Chemnitz, sind bereits an der Kapazitätsgrenze. Abhilfe im Punkt Desinfektionsmittel soll nun die vorübergehende Außerkraftsetzung einer europäischen Richtlinie schaffen, wodurch nun die Mittel auch von Apothekern hergestellt werden können.

Autobauer, deren Produktion aufgrund der Corona-Pandemie derzeit still steht, liefern Atemmasken aus eigenen Beständen. Bayern will den Mangel an Atemschutzmasken mit Hilfe heimischer Produktion von Automobilzulieferern wie Zettl und Sandler überwinden.

Schutzmaßnahmen zur Vermeidung berufsbedingter Infektionsrisiken

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie der Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) hat das neuartige Coronavirus derzeit vorläufig in die Risikostufe 3 nach Biostoffverordnung eingestuft. Die Bundesanstalt empfiehlt schon bei Tätigkeiten mit Verdachtsfällen einer SARS-CoV-2-Infektion, neben den Empfehlungen des Robert Koch Instituts (RKI), die Einhaltung aller Hygiene und Schutzmaßnahmen nach TRBA 250 und dem Beschluss 609 (siehe Anhang) unter besonderer Beachtung einer Gefährdung durch luftübertragbare Krankheitserreger zu ergreifen.

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen für medizinische Fachkräfte für den Kontakt mit Verdachtsfällen auf einen Blick:

  • Bei unmittelbarem Kontakt zu Patienten haben, solltest Du Dich mit einem Schutzkittel, Schutzbrille, Einweghandschuhen und einem geeigneten Atemschutz schützen. Dabei achtest Du stets auf das korrekte Tragen und Ablegen der Schutzkleidung.
  • Bei Verdacht auf eine SARS-CoV-2 Infektion bringst Du den betroffenen Patienten bis zur stationären Aufnahme in einem separaten Raum, getrennt von anderen Patienten.
  • Unmittelbar nach der Einweisung des Patienten desinfizierst Du alle Kontaktflächen mit einem mindestens begrenzt viruziden Mittel.
  • Deine Patienten mit Verdacht auf SARS-CoV-2 sollten einen Mund-Nase-Schutz tragen.
  • Du beachtest den aufgestellten Hygieneplan zur Vermeidung von Verschleppung Deines aktuellen Einsatzortes und hältst Dich daran.
  • Du hältst Dich an die von der Einrichtung festgelegten Zutrittsbeschränkungen.
  • Die Patienten sind in einem Isolierzimmer oder Einzelzimmer untergebracht. Achte darauf die Raumlufttechnischen Anlagen abzustellen, damit luftgetragene Erreger auf nicht auf andere Räume übertragen werden können.
  • Du setzt die Handhygiene ordnungsgemäß um.
  • Du beachtest die bekannten Indikationen für Händedesinfektion auch in Verbindung mit dem Handschuhwechsel gemäß den 5 Momenten der Händehygiene.
  • Beim Betreten der Patientenzimmer von betroffenen Personen legst Du die persönliche Schutzausrüstung vor Betreten des Raumes an, und legst sie vor dem Verlassen in der Schleuse ab.
  • Anschließend entsorgst Du Einweghandschuhe bzw. -kittel vor Verlassen des Zimmers bzw. der Schleuse in einem geschlossenen Behältnis entsorgen.
  • Deine Hände solltest Du mit einem Desinfektionsmittel mit nachgewiesener, mindestens begrenzt viruzider Wirksamkeit nach dem Ausziehen der Handschuhe und vor Verlassen des Zimmers desinfizieren.
  • Abfälle, sowie Einweghandschuhe bzw. -kittel die mit Sekreten oder Exkrementen von Patienten mit SARS-CoV-2 kontaminiert sind, entsorgst Du vor Verlassen des Zimmers in einem geschlossenen Behältnis (siehe Abfallschlüssel 180104 des LAGA-Merkblattes).

Was kannst Du aktuell zur Vermeidung des Virus beitragen?

Auch in Deiner Freizeit kannst Du durch einfache Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beitragen. Momentan muss für all diejenigen, welche nicht gezwungen sind in die Arbeit zu gehen, folgendes Motto gelten: #wirbleibenzuhause

Weitere Maßnahmen findest du hier:

Abschließend möchten Wir uns bei Euch für Euren großartigen Einsatz in dieser schweren Zeit bedanken. Ohne Euch Alltagshelden wäre die Situation gar nicht zu bewältigen.

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