Der Arbeitsalltag von Pflegekräften ist stressig und anstrengend. Egal ob in der Altenpflege oder Krankenpflege – medizinische Fachkräfte sind stets körperlich gefordert. Auf Station oder in den Pflegeeinrichtungen sind sie viel auf den Beinen und unterstützen die Patienten und Pflegebedürftigen bei alltäglichen Aufgaben. Nicht selten gehört auch die Hilfestellung oder das Heben und Umbetten von Personen dazu. 

Zur körperlichen Anstrengung kommen teilweise belastende Arbeitsbedingungen. Hierzu gehören wechselnde Schichtdienste und Überstunden, die in vielen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen aufgrund des akuten Mangels an Pflegekräften an der Tagesordnung stehen. 

Viele Pflegefachkräfte sind dann im Feierabend körperlich erschöpft. Allerdings sind in der Pflege beschäftigte Personen durch belastende Arbeitsbedingungen auch vermehrt in ihrer psychischen Gesundheit gefährdet. 

Stress und emotionale Belastung: Gefährdung der psychischen Gesundheit von Pflegekräften 

Der Fachkräftemangel in der Pflege sorgt nicht nur für Überstunden unter den vorhandenen Pflegekräften, sondern auch für Zeitdruck und Stress bei der Pflege der Patienten und Pflegebedürftigen. 

Der reelle Zeitmangel trifft dann auf den Druck, den viele Pflegekräfte von Arbeitgebern aber auch von sich selbst verspüren, für die zu Pflegenden Menschen da zu sein. Viele gehen aus Gutmütigkeit und der Hingabe für den Pflegeberuf über ihre Grenzen hinaus und riskieren dadurch eine nicht unerhebliche Gefahr für ihre psychische Gesundheit. 

Begleitet wird die hohe Arbeitsintensität von einer potenziell starken emotionalen Belastung, die der Pflegeberuf von Natur aus mit sich bringt. Schwere Einzelschicksale der Patienten sowie die beinahe tägliche Konfrontation mit Krankheit und Tod können sich nachhaltig auf die Psyche des Pflegepersonals legen. Zwar gehört der professionelle Umgang mit dem Leid der Menschen mit zur Voraussetzung des Pflegeberufs – da in der Pflege arbeitende Personen in der Regel empathisch und sozial veranlagt sind, ist es oftmals schwer sich der Betroffenheit vollends zu entziehen. 

Pflegekräfte besonders stark von psychischen Erkrankungen betroffen 

Diese enorme psychische Belastung, gepaart mit den schweren Arbeitsbedingungen und der körperlichen Anstrengung kann die psychische Gesundheit von Pflegekräften gefährden. 

Eine Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten von Versicherten durch die AOK aus dem Jahr 2021 ergab, dass in Pflegeberufen fast doppelt so häufig eine psychische Erkrankung wie Burnout auftritt, als im Vergleich zu anderen Berufsgruppen – Tendenz steigend. Auch diverse weitere Studien aus vorherigen Jahren kommen zu ähnlichen Ergebnissen in Bezug auf die stark gefährdete psychische Gesundheit von Pflegekräften. 

Dieser Umstand ist nicht nur schlecht für die Gesundheit der Menschen in Pflegeberufen. Mehr psychische Erkrankungen führen zu mehr Ausfällen in der Belegschaft. Durch den entstehenden Stress erhöht sich auch das Risiko für die weiteren Pflegekräfte im Dienst. Gehen Pflegekräfte trotz ernstzunehmender Anzeichen und Symptome ihrer Arbeit aus Pflichtgefühl nach, kann sich das auch negativ auf die Qualität der Versorgung auswirken. Ähnlich wie beim Arbeiten mit einer körperlichen Erkrankung. 

Häufige psychische Krankheiten bei Pflegekräften 

  • Burnout: Langanhaltende Stresszustände können zum chronischen Erschöpfungssyndrom führen. Die Folgen reichen von pessimistischer Sichtweise auf den Beruf sowie das Privatleben, gefolgt von emotionaler Erschöpfung und eine reduzierte Leistungsfähigkeit. 
  • Depressionen: Psychische Auffälligkeiten bei Menschen mit Depressionen sind unter anderem Interessenverlust, länger anhaltende Niedergeschlagenheit sowie eine negative Gefühlslage. Weitere Auffälligkeiten sind Schlafstörungen und Appetitverlust. Depressionen haben auch körperliche Auswirkungen wie ein mangelhafter Energiehaushalt. 
  • Angststörungen: Angststörungen zeigen sich durch eine Zunahme spezifischer Phobien, sozialer oder genereller Ängste. Oftmals gehören auch Panikattacken zum Krankheitsbild. 
  • Panikattacken: Plötzlich auftretende Angstzustände, die sich sowohl körperlich als auch psychisch mit Symptomen wie Zittern, Herzrasen, Schwindel oder Atemnot bemerkbar machen. Begleitet sind sie meist von einem starken Angstgefühl, das etwa mit dem Gefühl des herannahenden Todes beschrieben werden kann. 
  • Essstörungen: Nicht selten ist der stetige Schichtwechsel von einer unregelmäßigen und ungesunden Ernährung begleitet. Dadurch wird auch die Entwicklung einer Essstörung bedingt. 

Weitere Symptome oder Auswirkungen, die durch die stressigen Arbeitsbedingungen und die hohe Belastung in der Pflege bedingt werden, sind etwa Schlafstörungen. Sowohl die Überarbeitung durch Überstunden als auch der wechselnde Schichtdienst kann negative Auswirkungen auf den Schlafrhythmus von Pflegekräften haben. Die vom Körper in Form von Schlaf dringend benötigten Ruhephasen werden dadurch gestört, was sowohl psychische als auch körperliche Erschöpfungserscheinungen mit sich bringt. 

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Gesundheitsprävention in der Pflege 

Für Pflegekräfte ist es anhand dieser Erkenntnisse besonders wichtig präventive Gesundheitsmaßnahmen zu treffen und ihre psychische Gesundheit zu schützen. Neben einem Ausgleich in jeglicher Form zum Berufsleben helfen schon Kleinigkeiten, um etwa besser mit der Schichtarbeit zurecht zu kommen oder Stress zu bewältigen. 

Vor allem ist es aber wichtige, erste Signale eines Burnouts oder anderen psychischen Erkrankung zu erkennen und dann auch ernst zu nehmen. Der Austausch mit Kollegen, Freunden oder Familienangehörigen kann dabei schon helfen. Sollte der private Austausch nicht genügen und die Symptome schlimmer werden, empfiehlt es sich professionelle Hilfe aufzusuchen. 

Psychische Gesundheit – Hilfsangebote für Pflegekräfte 

Generell sollte niemand davor zurückschrecken, sich bei deutlich erkennbaren Symptomen einer psychischen Erkrankung professionelle Hilfe zu suchen. So bietet etwa der Sozialpsychiatrische Dienst in vielen Städten Beratung für Betroffene und auch für deren Angehörige an. In vielen Bundesländern gibt es oftmals eine Website mit einer gesammelten Kontaktübersicht. In akuten Fällen hilft auch die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 weiter und kann Betroffene und Angehörige zudem an die richtigen Fachstellen verweisen. 

Unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen? Ein Wechsel in die Zeitarbeit kann helfen 

Eine Anpassung der Arbeitsbedingungen kann ebenfalls zur Gesundheitsprävention von Pflegekräften beitragen. Bei Pacura med achten wir auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden. 

Mit einem aktiven Mitspracherecht bei der Dienstplangestaltung, der absoluten Freiheit in der Urlaubsplanung sowie einer 35 Stunden Woche (in Vollzeit) arbeiten wir aktiv an der Entlastung der Pflegekräfte und verbesserten Arbeitsbedingungen in der Pflege. Am Johanniter x Pacura med Campus bieten wir zudem Achtsamkeitskurse für unsere Pflegekräfte an. 

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