Es ist 21:30 Uhr. Dennis Lasar sitzt im Garten auf „seiner Bank in der Ecke“ – seinem persönlichen Rückzugsort. Es ist Schlafenszeit im Hause Lasar, doch Dennis‘ knapp vier Monate alte Tochter sieht das anders. Damit Dennis nicht zu laut ist und seine Frau weiter versuchen kann, die Kleine ins Bett zu bringen, hat er sich für unser Gespräch nach draußen gesetzt. „Normalerweise bringen wir die Kinder, wenn es geht, gemeinsam ins Bett“, sagt Dennis.
Notaufnahme: Rettung der Ausbildung
„Fast hätte ich die Ausbildung im zweiten Lehrjahr abgebrochen“, erzählt Dennis. Die Arbeit auf den Stationen sei ihm als Schüler viel zu monoton gewesen. „Morgens um 6:00 Uhr Übergabe. Anschließend musst Du gefühlt ein halbes Lichtjahr waschen und wirklich spannender wird es auch nicht mehr.“ Mit dieser Art der Stationsarbeit war Dennis nicht nur unzufrieden, sondern auch unglücklich. Zum Glück kam für den 26-Jährigen doch noch der Wendepunkt, als er in die zentrale Notaufnahme kam und merkte, dass es auch noch eine andere Seite der Pflege gibt – die Behandlungspflege.
An seinem Dienst in der Notaufnahme reizen Dennis vor allem die vielen verschiedenen Fälle. Es gäbe eben keinen strukturierten Plan, sondern das was anfällt müsse man abarbeiten, erklärt er. „Wenn jetzt 20 Patienten auf einmal kommen und es handelt sich bei jedem um einen Notfall, dann ist das so und man muss zu sehen, dass man alles schafft“, erklärt Dennis, „Es kann aber auch andersrum laufen und es ist sehr ruhig – mal so, mal so.“ Genau das mache die Notaufnahme für ihn so spannend.
Seit Oktober 2019 arbeitet Dennis nun schon für Pacura med – nur in Notaufnahmen versteht sich. „Das wurde mir damals auch schriftlich garantiert.“ Er habe zuvor Berichte von Zeitarbeitsfirmen gehört, die mit leeren Versprechungen warben. „Da heißt es dann, man versucht Notaufnahme-Einsätze klar zu machen und am Ende landet man doch auf anderen Stationen.“ Pacura med jedoch hält sich an die Vereinbarungen. „Ich bin froh bei Pacura med zu sein. Es ist auch ein sehr guter Arbeitgeber im Vergleich zu anderen Zeitarbeitsfirmen.“ Den Schritt in die Arbeitnehmerüberlassung hat Dennis bewusst gewagt. „Ich hab‘ mir gesagt: Jetzt „springst“ Du mal von Haus zu Haus, von Notaufnahme zu Notaufnahme und guckst dir die Gegebenheiten an und sammelst dadurch viele verschiedene Erfahrungen.“
Die schönsten Nebensachen der Welt
Nachdem Dennis ausführlich über seinen Werdegang und seine beruflichen Entscheidungen berichtet hat, erwähnt er fast beiläufig die wichtigsten und schönsten Ereignisse der letzten Jahre: „Nebenbei habe ich mal schnell meine Frau geheiratet. Ein Kind in die Welt gesetzt. Dann ein zweites. Ein Haus gekauft.“ Eben ganz nebenbei. „Naja es war schon alles geplant und gewollt“, ergänzt der sympathische 26-Jährige.
Dennis ist erst vor kurzem zum zweiten Mal Vater geworden. „Ich finde jede Minute, die man mit den Kindern zusammen genießen kann, ist sehr, sehr wertvoll.“ Er und seine Frau, die auch aus dem medizinischen Bereich kommt, hatten sich aufgrund der aktuellen Coronapandemie spontan für eine Hausgeburt entschieden. „Das war wirklich das Beste, das wir machen konnten. Ich wollte meine Frau schließlich von Anfang bis Ende begleiten.“ Seine Frau hat der Gesundheits- und Krankenpfleger mit 16 Jahren in der Berufsschule kennengelernt. „Das hat gehalten und hält bis heute. Das Gesamtpaket muss einfach stimmen. Die Liebe zur Frau. Die Liebe zu den Kindern. Und bei der Haussanierung habe ich meinen Schwiegervater noch mit im Boot.
Und als wäre es nicht schon herausfordernd genug, den ganz normalen Wahnsinn im Alltag einer frischgebackenen Familie und dem Dienst in der Notaufnahme unter einen Hut zu kriegen, saniert Dennis – wie so vieles, ganz nebenbei – auch noch sein Haus. Aktuell arbeite er zusammen mit seinem Schwiegervater gerade daran die Fassade Stück für Stück zu dämmen. Den Großteil der Sanierungen setzten die beiden selbst um. „Bevor wir damit hier angefangen haben, war ich überhaupt nicht handwerklich begabt. Ich konnte nicht mal verputzen. Durch den Schwiegerpapa, der auch in unser Mehrfamilienhaus miteingezogen ist, hab‘ ich immer wieder was dazu gelernt“, erzählt Dennis.
Luxus pur
Zwischen Haussanierung, Familienleben und Schichtdienst bleibt nur wenig Zeit für sich alleine. Wenn sich jedoch die Gelegenheit ergibt, dann sitzt Dennis gerne draußen in seinem Garten auf der Bank und lässt die Seele baumeln. Purer Luxus sei es für ihn, wenn er und seine Frau es schaffen, an einem ruhigen Abend, einen ganzen Film am Stück anzuschauen. „Das ist Luxus. Da muss ich sagen, das ist ein geiles Gefühl. Wenn man es nach drei bis vier Jahren endlich wieder schafft einen ganzen Film gemeinsam ohne Unterbrechungen zu gucken.“ Auch sonst genießt der 26-jährige Krankenpfleger die einfachen Dinge im Leben – ob gemeinsame Mittagessen, das Spielen mit seinem Sohn auf dem eigens für ihn errichteten Spielplatz im Garten oder Familienspaziergänge mit seiner Labradorhündin durch den Wald. Dennis steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß, was er will. Dennis ist der Meinung: „Wenn man will, geht alles. Man muss nur wollen.“