Pacura & ich: Mitarbeiter im Portrait – Irena Mann
Mit 38 Jahren einen völlig neuen Beruf zu lernen, ist schon ein starkes Stück. Nebenbei allein zwei Kinder großzuziehen, scheint unmöglich. Doch genau so wurde Irena Mann vor 15 Jahren zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Verantwortung von Anfang an
Der typische Lebenslauf sieht anders aus. Mit 14 Jahren begann Irena in der damaligen DDR eine Lehre zur Feinmechanikerin. Ihre Schullaufbahn endete bereits nach der achten Klasse mit einem Hauptschulabschluss, weil sie zuhause aushelfen musste. Ihre Großmutter war an Demenz erkrankt und ihre Mutter im Jahr 1987 in die BRD ausgewandert. Während Irena sich um ihre Großmutter kümmerte, machte sie ihren Realschulabschluss. Mit 20 Jahren kam ihr erstes Kind auf die Welt. Ihr damaliger Partner war nach Ungarn ausgewandert. Ihr wurde eine Ausreise jedoch untersagt, weshalb sie mit ihrem Sohn zurückblieb. 1989 erhielt sie eine Nachricht ihres Partners, der sie erneut animierte, zu ihm zu kommen. Daraufhin packte sie ihr Hab und Gut und machte sich mit ihrem Sohn auf in die damalige CSSR, die heutige Tschechoslowakei, wo sie die deutsche Botschaft aufsuchte. Jedoch kam es nicht zu einem Wiedersehen mit ihrem Partner. Irena brauchte Arbeit. Ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt schon in Rente und konnte somit auf Irenas Sohn aufpassen. Deshalb ging es nach Baden-Württemberg, genauer gesagt Raststadt. Zum ersten Mal nach ihrer Ausbildung arbeitete die Feinmechanikerin tatsächlich in ihrem gelernten Handwerk. „Ich habe schon so ziemlich alles gemacht, was mit Metall zu tun hat“ erinnert sie sich. Auch Schweißen gehörte zu ihren Tätigkeiten. Als sie zum zweiten Mal Mutter wurde, wollte sie dies jedoch nicht mehr. Dass sie sich für das Wohlsein ihres Kindes einsetzte, kostete sie ihre Arbeit. Nach der Geburt wurde sie nicht wieder eingestellt.
Neuanfang in der Pflege
2003 war Irena auf Arbeitssuche. Ihre Schwägerin empfahl ihr über mehrere Gespräche hinweg, sie solle in die Pflegebranche und konnte sie letztlich davon überzeugen. So startete Irena mit 38 Jahren eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin an einem Karlsruher Klinikum. „Ein Kind, das gerade in die Schule kommt und ein anderes in der Pubertät“, erinnert sie sich, „das war eine harte Zeit“. Ihr damaliger Partner war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Bilde. „Meine Lehrerin hat mich immer wieder aufgebaut und motiviert“. Der Kampf lohnte sich. 2007 schloss Irena ihre Ausbildung ab und begann in der mobilen Pflege zu arbeiten. Wie sie es aus ihrem bisherigen Leben gewohnt war, wollte sie schnell Verantwortung übernehmen. „Man hat drei Jahre gelernt, aber das eigentliche Lernen geht erst danach los“, erzählt sie über ihre Arbeit in der mobilen Pflege. Nach etwa vier Jahren wechselte sie in die stationäre Arbeit. In einem Pflegeheim machte sie eine Weiterbildung zur Fachkraft für Gerontopsychiatrie und sammelte im Anschluss in Baden Baden erste Erfahrungen in der Zeitarbeit. Eine ehemalige Arbeitskollegin erzählte ihr von ihrem Wechsel zu Pacura med. Irena informierte sich und ist nun seit 2019 Teil des Teams. „Seitdem bin ich viel ausgelassener“, erzählt sie. Das größte Plus sei die Menschlichkeit.
„Es ist sehr familiär. Egal wo ich anrufe, man weiß immer wer ich bin, auch wenn mein Disponent mal Urlaub hat. Wenn ich ein Problem habe, steht Pacura immer hinter mir und gibt mir Rückendeckung. Ich hatte tatsächlich Angebote von anderen Firmen, aber ich frage mich immer: sind die dort genauso menschlich? Ich glaube nicht“.
Die perfekte Work-Life-Balance
Irenas Freund arbeitet als Skipper. Als Bootsführer ist er auf allen Weltmeeren zuhause. Durch seinen Job kommt er viel herum. Optimal für Irena, denn Reisen gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen, besonders im Sommer. Deshalb besucht die 56-Jährige ihren Freund regelmäßig bei der Arbeit, beispielsweise in Kroatien oder an der griechischen Küste. „Unter dem Aspekt ist Zeitarbeit schon sehr lukrativ“, sagt sie. „Vier Wochen im Voraus den Urlaub planen, das geht nur bei Pacura! In einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung wäre das nicht möglich“. Um möglichst viel reisen zu können hat sich die Gesundheits- und Krankenpflegerin ein geschicktes System überlegt: Sie nutzt den Vorteil der Dienstplanmitgestaltung aus. Sie arbeitet ihre Stunden blockweise ab. Sobald sie ein gewisses Soll erfüllt hat, genießt sie ein paar freie Tage auf See, ohne Urlaub nehmen zu müssen. Schließlich hat sie ihre Stunden schon abgefeiert. „Das ist das Schöne an Pacura. Man ist unglaublich flexibel“, sagt sie. Wenn es eine längere Pause sein darf, dann nimmt Irena natürlich Urlaub. Im September beispielsweise wird sie zusammen mit ihrem Partner und ein paar Freunden einen Katamaran mieten und dann heißt es: Leinen los! Ab in den Segelurlaub. Wichtig ist hierbei lediglich Spontanität. „Ich würde niemals meinen Urlaub durchplanen. Ich plane nur den Flug“, lacht sie.
Selbst ist die Mann
Abgesehen vom Segeln, Reisen und natürlich ihrer Arbeit bei Pacura med, bastelt die Gesundheits- und Krankenpflegerin leidenschaftlich gern, und nein, keine kleinen Papierkraniche. Sie hat sich selbst eine Werkbank im Keller eingerichtet, wo sie nur „die feinsten Maschinen“ verwendet. Hier kreiert sie Dinge wie Puppenhäuser und Adventskränze oder repariert Dekorationsartikel – Weihnachtspyramiden zum Beispiel. Handwerk war schließlich jahrelang Teil ihres Lebens. „Kreativ werden, basteln, das mache ich nur, wenn ich allein bin. Nicht, dass mir langweilig wird“, scherzt sie. Ihre handwerklichen Fähigkeiten sind jedoch nicht nur für ihr Hobby von Vorteil. „Ich kümmere mich um alles selbst“, sagt sie. Kochen, Backen, den Haushalt schmeißen, die Brötchen verdienen und alle möglichen Reparaturen erledigen – Irenas Repertoire ist breit. „Wenn das Waschbecken kaputt ist, repariere ich es eben.“ Diese Selbstständigkeit ist das Resultat von 56 Jahren auf den eigenen zwei Beinen. „Mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich war immer auf mich allein gestellt. Ich musste immer für meine Kinder da sein. Ich habe immer die Verantwortung getragen“. Ihre Selbstständigkeit war auch für ihren Partner gewöhnungsbedürftig. Wenn in den Wintermonaten sein Arbeitspensum abnimmt, besucht er sie in Deutschland. Und so gerne er auch im Haushalt helfen möchte – es ist ihm nicht möglich. Irena erledigt das alles selbst.