Lange Wartezeiten in der Notaufnahme, gestresstes Pflegepersonal am Empfang und ungeduldige Patienten. Nicht nur am Wochenende, auch zu gewissen Stoßzeiten unter der Woche werden die Anmeldungen im Krankenhaus mit einer Patientenflut regelrecht überschwemmt. Auch wenn das Krankenhauspersonal und Pflegekräfte stressresistent sind, ist eine Entlastung im hektischen Klinikalltag wichtig.
Die sich immer weiter entwickelnde künstliche Intelligenz kann hier entscheidend beitragen. Bereits bevor sich Patienten in ein Krankenhaus begeben und spätestens dann, wenn sie den Eingang passieren.
Wie funktioniert die digitale Patientenaufnahme?
Bei größeren Arztpraxen oder medizinischen Versorgungszentren ist es längst möglich, sich ganz einfach online über die Website einen Termin zu buchen. Vorbei sind endlose Telefonschleifen für Patienten und immergleiche Termingespräche für das Praxispersonal.
Auch einige Krankenhäuser bieten bereits die Möglichkeit der Online-Anmeldung und Vorabregistrierung über eine Website oder App an, um vor allem auf Fachstationen die Wartezeit für Patienten zu verringern. Im Zuge der Online-Anmeldung können bereits Dokumente wie Überweisungsschreiben, Röntgenbilder, etc. hochgeladen werden.
Für viele Patienten ist der Krankenhausaufenthalt jedoch ungeplant und so gibt es auch technische Lösungen, um sich etwa in der Notaufnahme schnell und unkompliziert zu melden. Check-In-Terminals im Empfangsbereich, an der Anmeldung ausgehändigte Tablets oder auch ein QR-Code, über den man nach dem Einscannen mit dem eigenen Smartphone auf die Anmeldemaske gelangt, können die Abläufe signifikant beschleunigen.
Patienten können ihre persönlichen Daten nicht nur selbst eintragen und die elektronische Gesundheitskarte einscannen. Auch Überweisungsschreiben oder andere medizinischen Unterlagen können eingescannt bzw. abfotografiert und in die Patientenakte hochgeladen werden. Auch erste Symptome können angegeben werden, um die Zuweisung zur richtigen Station zu erleichtern.
Sobald die Anmeldung erledigt ist, geht es für einen kurzen Moment in den Wartebereich, bevor der Patient per Handy-Benachrichtigung oder per Bildschirmanzeige aufgerufen wird. Beim digitalen Anmeldeverfahren per App könnten Patienten sogar mithilfe einer Karte auf dem Smartphone durchs Krankenhaus navigieren und schnell die passende Station finden.
Vorteile für Krankenhauspersonal und Patienten durch digitale Aufnahmeverfahren
Herausforderungen der Digitalisierung im Krankenhaus
Der Schutz sensibler Patientendaten ist durch die vermehrte Nutzung digitaler Systeme fester Bestandteil der Patientenrechte. Krankenhäuser müssen daher sicherstellen, dass der Datenschutz stets gewährleistet ist. Hierzu müssen Gesundheitseinrichtungen in moderne IT-Systeme, deren Wartung und auch Personal zur richtigen Anwendung investieren.
Letztendlich liegt es auch am Pflegepersonal, bei den Ärzten sowie beim Patienten die technischen Möglichkeiten anzunehmen. Krankenhauspersonal muss hierfür gegebenenfalls geschult werden, was Zeit und Geld in Anspruch nehmen kann. Patienten können nicht geschult werden, weshalb eine benutzerfreundliche Bedienung der digitalen Systeme zwingend notwendig ist. Für Menschen mit unzureichender Medienkompetenz muss es zumindest noch für eine gewisse Überbrückungszeit die Möglichkeit der nicht-digitalen Anmeldung geben.
Gelegentliche Skepsis bezüglich des mangelnden menschlichen Kontaktes, der für Gesundheitsberufe nicht hinwegzudenken ist, müssen ebenfalls überwunden werden. Bei der digitalen Patientenaufnahme etwa mag zwar zunächst der direkte Kontakt zum Menschen wenig erscheinen. Durch diese Arbeitserleichterung ist es dem Ärzte- und Pflegepersonal jedoch möglich, sich mehr um die Belange der Patienten während der eigentlichen Behandlung zu kümmern.
Digitale Patientenaufnahme in der Zukunft
Was derzeit noch nach Zukunftsmusik klingt, ist technisch bereits heute möglich, wenn auch noch nicht vollends ausgereift. Statt über ein Empfangsterminal oder dem Online-Formular auf dem Smartphone, könnten Patienten auch von einem Empfangsroboter begrüßt werden.
Hierfür würde sich etwa das Roboter Modell Pepper eignen. Der 1,20 Meter große Humanoid auf drei omnidirektionalen Rädern wird auch bereits als Pflegeroboter getestet. Pepper spricht mehrere Sprachen, was vor allem in größeren Städten oder Touristischen Regionen von Vorteil ist. Patienten können ihre persönlichen Angaben per Spracherkennung tätigen und bei Unklarheiten auch direkt auf dem Tablet eingeben, dass sich auf Brusthöhe des kleinen Roboters befindet.
Im nächsten Schritt geben die Patienten ihre Beschwerden und Symptome ein und der Pflegeroboter kann mithilfe der eingebauten und programmierten Sensorik Vitaldaten wie Fieber, Puls, Blutdruck, etc. messen. Das nimmt dem Pflegepersonal nicht nur Arbeit bezüglich der Patientenanmeldung ab, sondern erspart auch erste Standartmaßnahmen der Patientenaufnahme und Versorgung.
Nach erfolgter Aufnahme und Analyse der Symptome werden die Patienten vom freundlichen Roboter an die richtige Station und den benötigten Facharzt verwiesen.