Advent, Advent ein Lichtlein brennt!

Doch warum eigentlich? Viele Traditionen und Bräuche prägen die Adventszeit. Aber wo haben sie ihren Ursprung? Pacura med erzählt die Geschichten der Weihnachtstraditionen.

„Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür“ – diesen Vers kennt vermutlich jeder. Wenn es jedoch darum geht zu erklären, welche ursprüngliche Bedeutung die Adventszeit hat oder warum wir jeden Sonntag eine Kerze an unserem Adventskranz anzünden, woher der Adventskalender kommt oder wer den ersten Weihnachtsbaum aufgestellt hat, dann geraten die meisten ins Stocken. Pacura med erklärt, was dahintersteckt.

Adventszeit – Die ruhige vorweihnachtliche Zeit

Die Adventszeit mit ihren vier Adventssonntagen hat begonnen. Viele verbinden damit festlich beleuchtete und dekorierte Häuser, Weihnachtsmärkte, Plätzchen und Gebäck sowie entsprechende weihnachtlich gesinnte Musik und Unterhaltung. Doch welchen Ursprung hat der Advent?

Die Adventszeit als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest entstand im vierten Jahrhundert. Zunächst war sie Fastenzeit, die sich eines schriftlichen Zeugnisses von Bischof Perpetuus von Tours aus dem 5. Jahrhundert nach über acht Wochen vom Martinstag am 11. November bis zum Epiphaniasfest am 6. Januar erstreckte. Kaum zu glauben, wenn man heutzutage an die vielen Lebkuchen, Stollen, Plätzchen und anderen Süßwaren denkt, die für uns zur Weihnachtszeit gehören. Über die Jahrhunderte hinweg ist eines jedoch immer gleichgeblieben: Der Sinn des Advents – die Vorbereitung auf die Weihnachtsfeiertage.

Das Wort Advent ist abgeleitet vom lateinischen „adventus“. Es steht abgekürzt für „adventus Domini“, was „Ankunft des Herrn“ heißt. Diese Ankunft bezieht sich auf zweierlei Dinge: An Weihnachten feiern Christen die Geburt Jesu Christi sowie die Rückkehr Jesu als Weltenrichter am Ende der Zeiten.

Warum gibt es vier Adventssonntage?

Da die Weihnachtstage ein festes Datum haben, sich aber die Wochentage ändern, variiert der Beginn der Adventszeit Jahr für Jahr. Sie beginnt immer mit dem ersten Sonntag nach dem 26. November. Schließlich endet die Adventszeit am 24. Dezember nach Sonnenuntergang, dem Beginn des Heiligenabends und der Geburt Jesus Christus. Der 4. Advent ist damit nicht automatisch an Heiligabend. Sie können jedoch auf denselben Tag fallen.

Dass es heute vier Adventssonntage gibt, geht auf Gregor den Großen zurück, der von 590 bis 604 das Amt des Papsts innehatte. Er legte fest, dass sich die Adventszeit über vier Sonntage vor Weihnachten erstrecken sollte. Noch heute gibt es in einigen christlichen Kirchen eine Weihnachtsfastenzeit, die auch Philippus-Fastenzeit genannt wird. In der römischen Kirche gab es zunächst zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Gregor der Große ihre Zahl auf vier festlegte.

Der Adventskranz – Norddeutsche Erfindung

Der Brauch, in der Adventszeit einen Kranz aufzustellen, ist noch ziemlich jung. Auf die Idee ist der evangelische Theologe (Gottesgelehrte) Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 gekommen. Er leitete das „Rauhe Haus“, das noch heute in Hamburg steht. Damals war es ein Heim für Kinder und Jugendliche ohne Eltern.

Johann Wichern wollte seinen Waisenkindern mit einem Adventskranz zeigen, wie lange sie sich noch bis Weihnachten gedulden müssen. Diese Wartezeit wollte er ihnen mit dieser schönen Adventsidee verkürzen. Dafür nahm er ein großes, hölzernes Rad einer alten Kutsche und setzte 24 Kerzen darauf: 20 kleine rote und vier dicke weiße. Diesen Kerzenkranz hat er anschließend im Waisenhaus aufgehängt.

Die vier weißen Kerzen symbolisierten die Sonntage. Jeden Abend durfte eines der Kinder eine weitere Kerze anzünden. Am Sonntag vor Heiligabend brannten dann alle Kerzen, so dass der Raum in hellem Licht erstrahlte. Etwa 20 Jahre später begann Heimleiter Wichern damit, das Rad zusätzlich mit Tannenzweigen zu schmücken.

Heute gibt es Kränze aus Frottee, aus Plastik, aus Porzellan, ausklappbare Kränze für die Reise und vieles mehr. Eines haben sie alle gemeinsam: Im Gegensatz zum Wichern-Kranz stecken darauf nur noch vier Kerzen – für die Adventssonntage. Die restlichen Kerzen sind im Laufe der Zeit auf der Strecke geblieben, denn um mehr als 20 Kerzen unterzubringen, müsste ein Kranz einen Durchmesser von ein bis zwei Metern haben.

Der Adventskalender – versüßte Wartezeit

Auch der Adventskalender bereitet mit seinen 24 Türchen auf Weihnachten vor und steht in den meisten Wohnungen. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und klein wie groß fiebern dem Weihnachtsabend und den darauffolgenden Feiertagen entgegen. Der Adventskalender soll dabei die Wartezeit verkürzen. Heutzutage gibt es ihn in den verschiedensten Varianten, Formen und Füllungen. Egal ob Drogerieprodukte, Gewürze, Tee, Kleine Bildchen oder der Klassiker mit Schokolade – Hinter jedem Türchen verbirgt sich eine kleine Überraschung, auf die wir uns jeden Tag freuen können.

Wie bereits im letzten Jahr konnten sich unsere Mitarbeiter, Partner und Kunden auch in diesem Jahr wieder über schokoladige Grüße zur Adventszeit von Pacura med freuen. Insgesamt haben wir über 2.400 Pacura med Adventskalender verschickt, denn gerade in diesen schweren Zeiten haben es unsere Pflegehelden umso mehr verdient, sich jeden Tag in der Adventszeit ein wenig zu versüßen.

Entstanden ist der Adventskalender im 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum. So hängten Familien nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand oder ans Fenster. Alternativ malten Eltern auch 24 Kreidestriche an Schranktüren oder Türstöcke und die Kinder durften dann jeden Tag einen Strich wegwischen. Der Adventskalender mit seinen Türchen, wie wir ihn heute kennen, entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Der im Münchner Verlag Reichhold & Lang 1920 aus Papier gefertigte Adventskalender „Christkindleins Haus“ mit 24 Fenstern und dahinter versteckten Bildern, gilt hier als einer der ersten seiner Art. Nach dem zweiten Weltkrieg trat der Adventskalender schließlich seinen Siegeszug in die ganze Welt an.

Corona zum Trotz – Adventszeit geht auch von zu Hause aus

Auch wenn wir in diesem Jahr auf Weihnachtsmärkte und die großen Weihnachtsfeiern mit Freunden und Vereinen verzichten müssen, gibt es dennoch viele Möglichkeiten, sich während der Adventszeit weihnachtlich einzustimmen. Ob Plätzchen backen, sich am selbst gemachten Glühwein versuchen, Weihnachtslieder hören oder die Wohnung und Fenster festlich zu dekorieren – es braucht keine großen Veranstaltungen, um den Advent zu genießen.