Im Dezember 2019 berichtete die chinesische Regierung von einem Virus, das sich rasant verbreitet. Derzeit davon ausgegangen, dass sich die ersten Patienten Anfang Dezember auf einem Markt in Wuhan angesteckt haben. Die Übertragungsweg des neuartigen Coronavirus ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt. Zunächst vermuteten Forscher, dass das neuartige Coronavirus von Fledermäusen stammt und durch einen noch unbekannten Zwischenwirt, wahrscheinlich ein weiteres Säugetier, auf den Menschen überging. Weitere Untersuchungen ergaben schließlich, dass das Virus ebenso wahrscheinlich vom Schuppentier stammen könnte.

Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus. Am 26. Februar 2020 meldete die WHO erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas als innerhalb. Zwei Tage später hob die Organisation das Infektionsrisiko des SARS-CoV-2 Virus auf globaler Ebene von „hoch“ auf „sehr hoch“ an, worauf am 11. März die offizielle Erklärung einer vorliegenden Pandemie folgte. mit dem WHO-Bericht vom 16. März 2020 überstieg die Zahl der kumulierten Infektionen außerhalb Chinas (86.434) dann die innerhalb Chinas (81.077).

Die wichtigsten Entwicklungen in Deutschland

In Deutschland traten Ende Januar 2020 erste einzelne Erkrankungsfälle auf. So meldete das Bayerische Gesundheitsministerium die erste laborbestätigte Infektion am 28. Januar. Ein 33-jähriger Mitarbeiter des Automobilzulieferers Webasto in Stockdorf hatte sich während einer internen Schulung bei einer aus Shanghai angereisten Kollegin infiziert. Der Erkrankte hatte am Wochenende 25./26. Januar leichte Erkrankungssymptome und war am Montag wieder zur Arbeit gekommen. Erst eine Mitteilung aus China über den Krankheitsnachweis der Kollegin führte zu seiner Untersuchung. Zwischenzeitlich hatten sich 13 weitere Mitarbeiter oder indirekt deren Angehörige infiziert.

Nachdem die gemeldeten Infektionszahlen zunächst bei einem geringen Anstieg nahezu stagnierten, kam es im Februar bundesweit fast gleichzeitig zu einem vermehrten Anstieg der registrierten Fälle an unterschiedlichen Orten. Besonders betroffen ist der nordrhein-westfälische Kreis Heinsberg, wie das Robert Koch Institut seit dem 13. März erklärt. Als Grund für die starke Ausbreitung in dieser Region wird eine Karnevalsveranstaltung mit rund 300 Teilnehmern vermutet. Trotz des starken Wachstums täglich neu dokumentierter Fälle, konnten seit Ende Februar bereits die ersten geheilten Personen wieder aus der Behandlung beziehungsweise der Quarantäne entlassen werden. In Deutschland konnten durch die Nachverfolgung von Erstkontakten von SARS-CoV-2 infizierten Personen frühzeitig auch viele leichte Erkrankungsfälle von Covid-19 identifiziert werden.

Seit der zweiten Märzwoche sind alle Bundesländer von der Pandemie betroffen und es gab den ersten Todesfall. Mit derzeit 62.435* Fällen und 572* Toten fällt die Sterberate in Deutschland mit 0,87 Prozent im weltweiten Vergleich sehr gering aus. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts gab in einer Pressekonferenz am 23. März 2020, jedoch deutlich zu verstehen, dass wir uns immer noch am Anfang der Epidemie befinden und sich die Lage jederzeit verschlechtern könne. Derzeit wird deshalb mit bundesweiten Einschränkungen des Soziallebens sowie Kontaktverboten versucht, die Infektionsrate zu senken und den Verlauf der Corona-Pandemie in Deutschland zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Kanzlerin Angela Merkel und Kanzleramtschef Helge Braun (beide CDU) hatten zuletzt bereits deutlich gemacht, dass schnelle Lockerungen der Kontaktbeschränkungen für Bürger noch nicht im Raum stehen. Für die konkreten Regelungen sind allerdings die Länder zuständig. In einer Pressekonferenz gab der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) daher heute (30. März 2020) bekannt, die in Bayern zunächst bis einschließlich 3. April befristeten Ausgangsbeschränkungen in Bayern bis zum Ende der Osterferien, den 19. April, zu verlängern.

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