Empathie und Technik vereint – Digitalisierung in der Pflege
Könnten Pflegerobter eines Tages die Arbeit medizinischer Fachkräfte übernehmen? Erfahre mehr über die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Pflege.
Aus dem aktuellen „Future Health Index 2019“ für 15 Länder geht hervor, dass die große Mehrheit medizinischer Fachkräfte sich auf neue, digitale Arbeitsweisen einstellt. Demnach geben länderübergreifend 76 Prozent der in Kliniken und Arztpraxen tätigen Fachkräfte an, mit einer digitalen Patientenakte zu arbeiten und Patienteninformationen zu 80 Prozent innerhalb ihrer Einrichtung elektronisch auszutauschen.
Das Mensch-Roboter Team
Ziel der Forschungen für eine digitale Medizin und Pflege sei es laut BMBF den Pflegealltag in Deutschland durch digitale Innovationen zu erleichtern. Dass der Mensch in der Pflege eines Tages vollkommen beispielsweise durch einen Pflegeroboter ersetzt wird, sei nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn undenkbar. In einem Interview für das Magazin der Bundesregierung „SCHWARZROTGOLD“ sagt er: „Gute Pflege bedeutet menschliche Zuwendung. Ohne geht es nicht. Aber es ist auch wichtig, dass wir Digitalisierung und technischen Fortschritt nutzen, um Pflegekräfte zu entlasten. Es gibt inzwischen beispielsweise Anzüge, die den Rücken entlasten und die körperlichen Belastungen des Jobs mildern.“ Eine attraktive Seite des Berufs sei, so Spahn, dass er eine Zukunft hat. Die Digitalisierung würde Pflegerinnen und Pfleger nicht überflüssig machen und ersetzen, wie es in anderen Branchen zu beobachten sei.
Krankenpfleger Alexander Jorde ergänzt das Interview von Spahn: „Selbst wenn wir eine komplette Roboterarmee hätten, könnten diese niemals Pflegefachkräfte ersetzen. Pflege ist mehr, als Menschen zu mobilisieren und zu waschen. Den zwischenmenschlichen Kontakt in schwierigen Situationen, Empathie für die Situation der Menschen: Das kann kein Roboter leisten.“ Gerade im Bereich der Dokumentation halte Jorde die Digitalisierung jedoch für sehr sinnvoll.
Pacura med setzt bereits auf digitale Dokumentation. In unserem Mitarbeiterbereich finden unsere medizinischen Fachkräfte alle Dokumente, die sie für eine reibungslose Organisation Ihrer Planung benötigen. Außerdem ist Pacura med bei Fragen rund um die Uhr für unsere Mitarbeiter telefonisch errreichbar.
Es gibt bereits eine Vielzahl von robotisierten Assistenzsystemen auf dem Markt. Diese können medizinische Fachkräfte in ihren Aufgaben entlasten oder auch zusätzliche Arbeiten ausführen. Die Zukunft dieser Unterstützung liegt in kooperativen Mensch-Roboter-Teams. Beispielsweise können sogenannte „Aufstehbetten“ die Pflegefachkräfte bereits heute entlasten. Es ermöglicht, Senioren aus der Liege- in die Sitzposition zu bringen, ohne dass die Pfleger*innen die Senioren herumheben müssen. Auch in der Patientenaufklärung, der Motivation zur Gymnastik können digitalisierte Assistenzsysteme die Pflegenden unterstützen.
Die Finanzierung bleibt das größte Hindernis
Wie das aktuelle eHealth Trend Barometer 2019 zeigt steht auch die digitale Transformation der europäischen Gesundheitssysteme vor großen Herausforderungen: Die IT-Finanzierung ist weiterhin ein großes Hindernis (37 %), insbesondere in Großbritannien, Spanien und Deutschland. Auch fehlende Interoperabilitätsstandards für den Datenaustausch zwischen Systemen (29 %) und der Mangel an qualifizierten eHealth-Experten (28 %) machen der Branche zu schaffen.
Ausbaufähig ist und bleibt laut Future Health Index auch der Austausch gesundheitsbezogener Informationen, die von Bürgern selbst mittels digitaler Technologien oder Gesundheits-Apps erhoben werden.